Schweizer IT-Upgrade für Laos’ Schulen

Den Schulalltag von einer Million Schüler in Laos ins digitale Zeitalter holen. So lautet das Ziel des Hilfsprojekts «IT for Laos» der gemeinnützigen Schweizer NGO association basmati. Denn jedes Jahr werden hierzulande tausende Computer-Monitore ersetzt, die dann meist im Recycling landen oder im Keller verstauben. Mit dem ehrgeizigen Projekt gibt die association basmati alter Hardware nun ein zweites Leben – mit offiziellem Segen der laotischen Regierung.


Computer sind aus unserem Alltag – auch dem schulischen - nicht mehr wegzudenken. Das südostasiatische Laos, eines der ärmsten Länder der Welt, hinkt diesbezüglich noch ein paar Jahre oder eher Jahrzehnte hinterher. Diesen Rückstand versucht die gemeinnützige Schweizer Organisation association basmati zusammen mit laotischen Partner-Organisationen und dem offiziellen Segen des laotischen Bildungsministeriums aufzuholen.

Im Rahmen des Projekts «IT for Laos» sammelt die association basmati dafür alte aber noch funktionierende Hardware, allem voran Computer-Monitore, welche in der Schweiz jährlich zu Tausenden in den Elektronikschrott wandern oder in Firmenkellern verstauben. Diese werden dann nach Laos exportiert, wo sie – ergänzt mit einem Mini-Computer – in Primarschulen im ganzen Land installiert werden. Gleichzeitig werden durch die laotischen Partner speziell erarbeitete digitale Inhalte bereitgestellt, die den Unterrichtsalltag in laotischen Schulen nicht nur bereichern, sondern verbessern.

Ein IT-Upgrade für 1 Million Schülerinnen und Schüler

Der Durchbruch für das Projekt «IT for Laos», dessen Anfänge bis 2014 zurückreichen, kam im vergangenen Jahr. Dank zahlreichen IT-Spenden aus der ganzen Schweiz und insbesondere dank einer Grossspende des Beratungsunternehmens KPMG sowie der KPMG-Stiftung konnten innert weniger Monate je über 1400 Monitore, Tastaturen und Mäuse gesammelt werden..

Aufgrund des zu erwarteten Aufwands für die Verteilung einer solche Menge gelangte die laotische Partnerorganisation EDF Lao im letzten Sommer an die laotische Regierung mit der Bitte um logistische Unterstützung, welche im Oktober 2019 mit einer entsprechende Vereinbarung zugesichert wurde. Offensichtlich beeindruckt von den Bemühungen der beteiligten Organisationen veranschlagte das Bildungsministerium dabei auch gleich ein neues Projektziel: Die Ausrüstung aller 9000 Primarschulen des Landes und damit einer Gesamtzahl von 1 Million Schülerinnen und Schüler.

Seit Anfang 2020 werden die IT-Bestände aus der Schweiz nun zusammen mit Mini-Computern an Schulen in verschiedenen Provinzen installiert. Bis zum Ausbruch der Corona-Krise konnten bereits über 400 Schulen bestückt werden.

Laos’ Schulsystem: marode und chronisch unterfinanziert

Das laotische Schulsystem ist chronisch unterfinanziert und in einem desolaten Zustand, sowohl was die Infrastruktur und das Schulmaterial betrifft wie auch bei der Verfügbarkeit von modernen Lehrmethoden. Auch hier schafft «IT for Laos» Abhilfe. Mit eigens produzierten Lernvideos der Organisation Momosign, die den Schulen zur Verfügung stehen, werden Englisch-Kenntnisse in Kombination mit Elementen aus der Zeichensprache vermittelt. Davon profitieren die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrer, deren Englisch-Kenntnisse oft ebenfalls ungenügend sind.

«IT for Laos» steht erst am Anfang

Bis Herbst 2020 soll nun die bereits verfügbare Hardware an den Schulen eingesetzt und die Lehrkörper entsprechend geschult werden. Danach werden in Laos weitere Monitore und andere Hardware benötigt. Die association basmati setzt die Sammelbemühungen in der Schweiz deshalb unbeirrt weiter. So sollen im Jahresrhythmus grössere IT-Lieferungen nach Laos möglich gemacht werden, so dass bis spätestens 2025 alle 9000 Schulen im digitalen Zeitalter angekommen sind und jährlich rund eine Million Schülerinnen und Schüler auch dank Schweizer Hilfe in eine digitale Zukunft blicken können.

Die association basmati ruft deshalb einerseits zu weiteren IT-Spenden von Schweizer Unternehmen auf und hofft zudem auf zusätzliche Spendengelder, um die nächsten Tranchen des Projekts «IT for Laos» bewältigen zu können. Das Jahresbudget der kleinen Hilfswerkplattform mit Sitz im Kanton Zürich hat sich durch die Entwicklung des Projekts «IT for Laos» innert eines Jahres nämlich verdoppelt.

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